Aravind Adiga, geboren am 23. 10. 1974 in Chennai (damals Madras), Indien, und aufgewachsen in Mangaluru als Sohn des Arztes K. Madhava und Usha Adiga. Er besuchte die Canara High School und die St. Aloysius High School, wo er 1990 seinen Abschluss machte. 1990 wanderte er mit seiner Familie nach Sydney aus. Danach Studium an der James Ruse Landwirtschaftsschule. Später studierte Adiga englische Literatur an der Columbia University, New York, bei Simon Schama und am Magdalen College bei Hermione Lee. 1997 schloss er sein Studium ab. Erste journalistische Tätigkeit bei der Financial Times, zunächst als Hospitant. Von 2003 bis 2005 war er als Südasienkorrespondent für das Time Magazine tätig. Er spendete einen Teil seines Booker-Preisgeldes an seine ehemalige Schule in Mangaluru. Gegenwärtig lebt er in Mumbai.
* 23. Oktober 1974
von Sebastian Domsch
Essay
Aravind Adiga ist eine neue literarische Stimme, die auf sehr menschliche Art und Weise die Kontraste zwischen einem sehr selbstbewusst in die Verheißungen der Zukunft schauenden Indien und seinen nach wie vor vorhandenen Schattenseiten nachzeichnet. Während sich Indien zum Anfang des 21. Jahrhunderts darauf vorbereitet, den Weg zur künftigen Weltmacht anzutreten, existiert nach wie vor ein an vergangene Zeiten erinnerndes „dunkles“ Indien, das Adiga mal regionalgeografisch lokalisiert wie ...